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30 Days of Night
- 2 DVD, Papphülle -
Spannend schon
~
... aber dramaturgisch ganz schwacher Streifen (Handlungssprünge und
unplausibles Verhalten der Figuren). Ansprechende Ästhetik und Darstellung,
sehr blut- und gewaltreich, allerdings wird lange nicht jede Gewaltszene bis
ins letzte Detail gezeigt.
Mischung aus "Das Ding aus einer anderen Welt", "From Dusk Till Dawn" und "Addams
Family", nur ohne Witz.
Einzel DVD enthält übrigens nur Film und Trailer, diese Version
Zusatzausstattung auf der zweiten.
Bewertung: 4-
- AS, 5.
Oktober 2008 -
Interview
Hin und hergerissen...
~
wie selten bei einem Film der ohne bestimmte Erwartungen angesehen wurde, was ja die Gefahr einer Enttäuschung von vorneherein schmälert. Mangels Kenntnis muss hier der Vergleich mit Theo van Goghs Original entfallen.
Die Geschichte ist leicht zusammenzufassen: Lustloser Reporter trifft scheinbar oberflächliches B-Filmsternchen in Restaurant zum Interview. Das ganze rutscht für beide nach einem ungeplanten Kulissenwechsel in überraschende menschliche Tiefen ab.
An und für sich sind alle Zutaten für ein fesselndes Kammerspiel gegeben. Gute Schauspieler, passende Kulisse, unprätentiöse, aber gelungene Einstellungen und Dialoge wie es sie nicht jeden Tag zu hören gibt.
Irgendwie ist das ganze aber nicht durchgehend packend.
Der Beginn ist bereits eher schwach. Das zickige Starlet Katya, von Sienna Miller, abgesehen von der klischeehaften Verspätung und Sonderwünschen im Lokal, zunächst eher harmlos gespielt, wird allzu plötzlich und insofern nicht ganz schlüssig, richtig sauer. Diese Wankelmütigkeit, die charakterlich oder handlungsbezogen nicht herausgearbeitet wird, trübt die Figur leider noch ein paarmal.
Abgesehen davon überzeugt Sienna Miller im Großen und Ganzen und hält eigentlich ganz gut mit Buscemi mit. Daher fragt sich auch, wem es anzulasten ist, dass Katya einerseits immer wieder erst eine Spur zu nett ist, um dann andererseits mit übertriebenen Reaktionen aus der Rolle zu fallen. Fehlte Miller das gewisse Fingerspitzengefühl beim verkörpern oder Buscemi beim Führen seiner Protagonistin. Im Grunde ist die Antwort jedoch klar, denn der Regisseur ist dafür verantwortlich, dass das Drehbuch plausibel dargestellt wird.
Nach dem dramaturgisch eher hölzern eingeleiteten Kulissenwechsel in das Loft der Schauspielerin, passt das Ambiente zur Geschichte und die Dialoge gewinnen Raffinesse. Mit der Spielfreude der Darsteller steigt auch der Spaß am Zusehen. Nicht nur die Atmosphäre gewinnt an Tiefe, sondern auch die Charaktere. Zwar kommt hier immer wieder die bereits angesprochene Schwäche in der Figur der Katya ins Spiel, das stört jedoch in dieser Phase weniger, weil der Rest passt.
Die Figuren werden im Verlauf der Geschichte immer stärker, ihr Spiel schlüssiger, die Themen abgründiger und das ganze sehenswerter. Die Basis für einen würdigen Schluss scheint geschaffen.
Leider geht der Film nicht den einen fehlenden logischen Schritt konsequent weiter, nämlich den Zuschauer einfach mit seinen Eindrücken von zwei schrägen Charakteren zu entlassen, die er zwar vielleicht nur wenig liebgewinnen konnte, die kurz kennengelernt zu haben, er aber irgendwie trotzdem schätzt.
Stattdessen verrennt sich der Plot in ein typisches Gaunerstück, an dessen Ende jeder jeden austrixt.
Klingt spannend, ist es aber nicht, sondern einfach nur verwirrend, denn in der Trixerei verlieren der Film und seine Charaktere den roten Faden wieder, den sie vorher mühsam gefunden hatten. In der Kürze der Wendungen lassen sich die neuen Charakterzüge überhaupt nicht mehr erfassen und sie wollen auch nach längerem Nachdenken kaum ein schlüssiges Bild ergeben.
Ein Charakterspiel lebt nunmal von der Nachvollziehbarkeit der Charaktere und lässt sich über die anfänglichen Schwächen in der Darstellung der Charaktere hinwegsehen, so führt der überzogene Ausklang das Ganze schließlich doch ad absurdum.
Schade um die gute Entwicklung, das Potential der Darsteller und die gelungene Atmosphäre der Inszenierung.
Bewertung: 4+
- AS, 8. September 2008 -
8
Blickwinkel (Vantage Point)
Gute Unterhaltung
~
Ein Verbrechen, ein Ermittler und 8 Blickwinkel.
Der Zuschauer sieht zunächst die Geschichte aus den verschiedenen
Blickwinkeln hintereinander.
Durch den Wiederholungscharakter nervt das während der ersten 3 Blickwechsel
etwas, weil dem Zuschauer die entscheidenden Details vorenthalten werden,
die dem Ermittler (Dennis Quaid) offensichtlich seine Hinweise verschaffen.
Andererseits baut der Regisseur mittels dieser Technik und geschickt
verknüpften Handlungssträngen eine große Spannung auf, die er mehr oder
weniger bis zum Ende halten kann.
Enttäuschend ist, dass die Motivation der terroristischen Aktion nicht
aufgelöst wird, sozusagen keine Rolle spielt. Eine kleine verbale
Anspielung, "dieser Krieg wird niemals enden", darf der Zuschauer selbst
politisch weiterspinnen.
Dies ist umso bedauerlicher, als die sich kreuzenden verschiedenen
Schicksale trotz ihrer Klischeehaftigkeit Tiefe andeuten und in der Lage
sind, das Interesse des Zuschauers zu wecken.
Im Zuge dessen gibt der Regisseur die Grundidee der 8 Blickwinkel etwas
diffus auf. Auch die Komplexität der Story verliert sich irgendwann rasant
in einer fast absurden Zusammenführung der Handlungsstränge.
Alles Opfer, die dem zunehmenden Tempo des Films geschuldet sind, ohne
dieses die Spannung sonst vermutlich nicht zu halten gewesen wäre.
Damit ist klar, der Regisseur möchte nicht anregen, sondern schlicht erregen
und zwar unsere Nerven für die Dauer des Streifens. Nicht mehr und nicht
weniger.
Dies gelingt ihm und seinem guten Ensemble allerdings sehr gut.
Dennis Quaid in der Hauptrolle des Ermittlers, knorrig und verbissen,
William Hurt als US Präsident und Opfer angemessen glatt, Sigourney Weaver
routiniert in kleinerer Rolle, Forest Whitaker wie so oft rührend und
augenzwinkernd, und auch die unbekannteren Darsteller gefallen durchweg.
Bewertung: 3
- AS, 22. April 2008 -
Der Krieg des Charlie Wilson
Ordentlich
~
Für einen Hollywoodfilm eher mutig, allerdings ist das Thema
Afghanistankrieg bei den Amerikanern inzwischen auch schon etwas entschärft
oder Gras darüber gewachsen, so dass auch mal kritischer darüber berichtet
werden darf, ohne dass die Gefahr besteht gleich in Guantanamo aufzuwachen.
Andererseits sind die kritischen Töne auch nur mittelbarer Art, denn Focus
liegt auf der Person des texanischen Kongressabgeordneten der Demokraten
Charlie Wilson, einem moralisch zwar erst zweifelhaften Charakter, der dann
aber dadurch, dass ihm vor Ort in Afghanistan (wenige und eher seichte)
Szenen in einem Flüchtlingslager vorgeführt werden, zum scheinbaren
Weltverbesserer wurde.
Soweit nicht schlimm, aber auch nicht weltbewegend.
Dennoch großes Hollywoodkino mit strahlenden Schauspielern, guter Dramatik
und ebensolchen Dialogen. Also bigger than Life in jeder Hinsicht.
Insgesamt doch überdurchschnittliche Abendunterhaltung
Bewertung: 3
- AS, 8. April 2008 -
Im Tal von Elah
Sehenswert
~
... und durchweg spannend.
Guter Film, der bis zum Schluss fesselt und zum (Mit-)Denken anregt, mit
durchweg guten Schauspielern, Tommy Lee Jones klasse wie meistens, schön und
leider zu selten Susan Sarandon sowie Charlize Theron etwas gegen den Strich
aber gut, um nur die drei wichtigsten zu nennen.
Gegenstand wieder mal Kriegstraumatisierungen von US Soldaten, jedoch die
Fortwirkungen davon im Zuge eines Mordes im eigenen Land. Das Ganze ist
Grundlage für eine spannende Krimihandlung.
Leider kann der Schluss die aufgebaute Spannung mit den komplexen
Handlungssträngen nicht befriedigend auflösen, sondern macht es sich
scheinbar etwas leicht, was dann einfach enttäuscht.
Trotzdem sehenswert.
Bewertung: 3
- AS, 8. April 2008 -
Johnny Was
- DVD
-
Brauchbar!
~
Amüsanter
unterhaltsamer Film, nicht mehr und nicht weniger.
Themen sind
Drogen, IRA, Reggae und den Milieuausstieg nicht schaffen.
Die Liste der
Mitwirkenden lässt mehr erwarten: Vinnie Jones (ist das eigentlich seine
erste Hauptrolle?), Patrick Bergin, Samantha Mumba und Roger Daltrey (was
macht der eigentlich sonst so?), dazu ein von Adrian Sherwood (DJ und
Soundavangardist) produzierter Soundtrack.
Leider bleiben
die Charaktere allesamt hölzern und klischeehaft. Besonders schlimm wirkt
sich hier in der deutschen Fassung noch die sehr statische
Fernsehseriensynchronisierung aus. Besser wirken die Charaktere im Original.
Allerdings ist das slanghafte Großbritisch für ungeübte Ohren nicht immer
leicht zu verstehen und englische Untertitel fehlen unverständlicherweise
auch. Die angerissenen Lebensgeschichten sind leider keineswegs überraschend
oder fesselnd, aber irgendwie wohlwollend zusammengestellt.
Manche
Einstellungen, Tricks oder Schnitte wirken etwas unbeholfen, allerdings ist
das nicht gravierend. Dafür sind andere Einstellungen und Ideen umso
ansprechender.
Für einen Krimi
kommt irgendwie zuwenig Spannung auf. Dass der Film sich nicht
hundertprozentig ernst nimmt ist gut, reicht aber als Qualität allein nicht,
denn komisch ist der Film keineswegs, dazu ist er zu brutal und die Themen
zu ernst.
Außer der
allgegenwärtige Reggae vom Piratensender, der quasi die zweite Hauptrolle
spielt, der verströmt eine Lockerheit, die letztlich die gesamte Stimmung
mitprägt. Vielleicht kann deshalb, auch trotz teilweise recht brutaler
Szenen, insgesamt kein so richtiger actionhafter Schwung aufkommen.
Irgendwie ist das alles zu nett, zu relaxed und die Gesichter der Darsteller
zu freundlich, als dass man ihnen die schweren Jungs so richtig abnimmt.
Nichtsdestotrotz ist der Film amüsant und verströmt eine stimmige Ästhetik,
die Spaß macht und unterhält. Gerade die sympathischen Gesichter verhelfen
dazu, dass man den Film gerne weitersehen mag. Alles an Story, Charakteren
und Ausstattung ist gut gemeint und so genießt man das auch ohne viele
Hintergedanken.
Von seinen
offensichtlichen Vorbildern à la Guy Ritchie bleibt der Streifen im Niveau
jedoch meilenweit entfernt.
Die Ausstattung
beinhaltet deutschen und englischen 5.1 Ton und deutsche Untertitel, ein
nicht mal einminütiges Interview mit dem Regisseur und ein etwa
fünfminütiges Making Of, das im wesentlichen nur Stellungnahmen der
Schauspieler zeigt. Schließlich noch vier Vorschauen zu anderen Filmen der
Galileo Medien AG.
Wer nichts
Besonderes vorhat und weder Lust auf Fernsehen oder Hollywood hat, ist mit
diesem Film nicht schlecht beraten.
Bewertung: 3-4
- AS,
14. März 2008 -
Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler
- DVD -
Elegant, leichtfüßig, eine Komödie im besten Sinne
~
Kein Klamauk, entgegen der Vermutung, die die Teilnahme des Herrn Schneider
auslösen könnte, nein im Gegenteil (dank oder trotz üppiger Latexmaske) eine
fast seriöse Komödie. Fast, denn oft führt uns der Regisseur mit seiner
Geschichte so aufs Glatteis, dass wir vor lauter Lachen nicht mehr recht
wissen, wie ernst wir die kleine große Geschichte nehmen sollen.
Aber er treibt es auch nie so weit, dass einem das Lachen im Halse stecken
bleibt. Auch erliegt er nicht der Versuchung, der viele andere Regisseure
sicherlich erlegen wären, uns irgendwann den Zeigefinger vorzuhalten, im
Sinne, genug gelacht und jetzt gehen wir noch mal in uns und gedenken der
schrecklichen Zeit.
Nein, dafür ist Dani Levy zu intelligent und der Film zu gut, als dass er
mit einer Gratwanderung kämpfen müsste. Mit nahezu schlafwandlerischer
Sicherheit gibt er den Szenen immer genügend Absurdität ohne dabei jemals
das Thema der Lächerlichkeit preiszugeben.
Der Film hat Respekt vor der Geschichte und strahlt dabei dennoch diese
ungemein unterhaltsame Leichtigkeit aus, wie es nur wenige intelligente
Komödien schaffen. Dabei amüsiert man sich wunderbar und reflektiert
zugleich fast ohne es zu merken die Unerfreulichkeit der Gesamtszenerie.
Hier hat Dani Levy von A bis Z eine ausgezeichnete Arbeit abgeliefert. Mir
fällt kein Regisseur ein, der mit dem Thema und dem Stoff besser hätte
umgehen können.
Das gilt allerdings für alle Beteiligten, denn die Gesamtstimmung passt
perfekt und ist es was den Film ausmacht.
Helge Schneider brilliert geradezu, praktisch nicht zu erkennen und das
liegt nicht nur an der Maske, Ulrich Mühe in jeder Einstellung einfach nur
authentisch. Die Schauspieler sind allesamt klasse, die Kulissen, die
Kostüme, die Kamera, das Licht, die gesamte Ausstattung, alle sorgen dafür,
dass der Film diese leichte Überzeichnung erfährt und dennoch eine
realistische Ausstrahlung behält.
Dementsprechend interessant ist auch die Zusatzausstattung:
- Ein toll gemachtes gut sechzigminütiges Making Of zeigt viel, ohne den
Film seiner Faszination zu berauben.
- Auch gut ca. 15 Minuten FX.
- Dann folgen jeweils etwa 6 minütige Beiträge zu Kostüm, Ausstattung,
Maske, Kamera, Musik (lassen sich auch am Stück in ca. 35 Min. ansehen)
- Schließlich folgen zwei Beiträge, die Levy selbst kommentiert, zum einen
eine erste Schittfassung, die eine andere Rahmenhandlung mit einem 117
jährigen Hitler als Erzähler beinhaltete, die dann bei Testvorführungen
durchfiel und zum anderen einige entfernte Szenen.
- Schließlich noch der Vollständigkeit halber 2 Teaser, 1 Trailer und
Biografietableaus der wichtigsten am Film Beteiligten
Insgesamt verdeutlicht die klasse Zusatzausstattung noch einmal welch
großartige Arbeit hier abgeliefert wurde und, dass das Endergebnis
keineswegs eine Selbstverständlichkeit war.
Dani Levy steht nicht über dem Thema, aber er schafft es zumindest sich für
eine Episode locker zu machen und mal anders darüber nachzudenken. Lassen
Sie sich von ihm dabei an der Hand nehmen. Wer sagt denn, dass nur der
verkrampfte Umgang mit einer tragischen Vergangenheit der angemessene ist?
Ist es nicht gerade der ewig gleiche ernste Berichtstil, über das dritte
Reich, der die jüngeren Generationen langsam daran überdrüssig werden lässt?
Ansehen - den Versuch ist es wert!
Bewertung: 2
- AS, 12. November 2007 -
Alpha Dog - Tödliche Freundschaften
-
DVD -
Überraschend schlecht
~
Es gibt ja das Phänomen, Filme zu sehen, von dem man vorher nichts wusste.
Und oft sind das die richtigen Überraschungen und Filme, die sich einem
einprägen und an die man gerne mit ganz besonderen Erinnerungen zurück
denkt.
Dieser Film lehrte mich erstmalig, dass es auch das Gegenteil gibt.
Rein ästhetisch ist der Film gelungen, auch der Anfang gefällt und dann
ergibt sich nichts was fesselt. Stattdessen nerven die Dialoge sprachlich
und noch viel mehr inhaltlich so dermaßen, dass das Ansehen anstrengt. Die
Personen verhalten sich auch nicht plausibel. Der Höhepunkt ist die
Entscheidung der Hauptfiguren, die Angst vor einer Strafe wegen Entführung
dadurch auszugleichen, das Opfer noch mal(!) zu entführen und umzubringen.
Das alles obwohl, das Opfer zuvor cliquenmäßig mit seinen Entführern voll
integriert worden war und gar kein Interesse hatte jemanden zu Verpfeifen,
der ihm durch die Entführung den Spaß seines Lebens bereitet hatte.
Sicher wird es dieses Milieu geben und solch sprachlichen Stil, aber es ist
schlicht und ergreifend nicht sehenswert. Der Regisseur schafft es nicht, zu
erklären, was er möchte. Will er die angeblich authentische Geschichte
dieser nichtssagenden Schicksale vorstellen? Oder will er uns mahnen, nicht
so töricht zu agieren wie die Protagonisten?
Danke, beides wäre nicht erforderlich gewesen!
Bleibt die Frage, was solche - an und für sich Garanten eines ordentlichen
Films wie Scharon Stone, Bruce Willis und Harry Dean Stanton - dazu brachte
hier mitzumachen. Justin Tiberlake, der gar nicht übel spielt, tut einem
sogar fast leid.
Einzig die Schauspielerleistungen sind durchweg recht gut, dafür, also für
die vergebene Liebesmüh, kann es leider keine ausreichende Bewertung geben.
Dass ich zu der Ausstattung der DVD keine Aussage treffen kann bitte ich zu
entschuldigen, das hat mich einfach nicht mehr interessiert, was bisher so
eigentlich noch nicht vorkam.
Bewertung: 5
- AS, 1. November 2007 -
Am Limit
- DVD -
Absolut fesselnd
~
Im Kino ein grandioses Erlebnis, aber auch auf DVD noch unglaublich wuchtig.
Der Film hat keine Erzählhandlung sondern zeigt nur die Huberbuam bei zwei
von ihren aktuellen und großen Vorhaben. Dabei wechseln sich Szenen absolut
atemberaubender Kletteraufnahmen mit solchen, die die beiden beim verbalen
Sinnieren oder Ihren Vorbereitungen zeigen. Auch wenn keine eigentliche
Handlung gezeigt wird, so überschlägt sich die Dramatik der Geschehnisse
zuweilen doch, dass es an Spannung kaum zu überbieten ist. Mehr sollte hier
jedoch dazu nicht gesagt werden.
Das ganze ist absolut spannend geschnitten und klanglich abgemischt, so dass
man sich der Wirkung einfach nicht entziehen kann. Für zusätzliche Dramatik
sorgt die gut abgestimmte Musikuntermalung. - Es lohnt sich also den Film,
wenn schon ohne große Leinwand, immerhin mit ordentlicher Anlage zu sehen.
Die Zusatzausstattung enthält ein sehr interessantes zwanzigminütiges
Interview mit den beiden, in dem sie auch zum Teil den Film kommentieren.
Wer den Film im Kino schon gesehen hat, sollte erwägen nun vor dem Film das
Interview anzusehen. Eine schöne Einstimmung wie ich finde.
Ansonsten sind Tafeln mit kurzen Biografien und drei Bildergalerien
enthalten.
Muss man im Grunde zu Hause haben, insbesondere, weil dies ein Film ist, den
man Szenenweise immer wieder sehen mag und vielleicht öfter mal ne
Viertelstunde als Betthupferl ansieht - oder lieber nicht: Nachher kommt man
schlecht los und schlafen kann man dann schon gar nicht...
Bewertung: 2+
- AS, 3. Oktober 2007 -
Platoon
-
DVD (Gold Edition) -
Starker Film...
~
...
schwaches Bild, schwacher Ton.
Vorweg, der Film ist absolut sehenswert und sehr gut gemacht, weshalb zum
Inhalt auf die Vorrezensenten verwiesen sei und eigentlich sollte der Film
und seine Handlung allgemein bekannt sein - will heißen, jeder, der ihn noch
nicht gesehen hat, sollte das schleunigst nachholen.
Dabei darf man sich dann
auch ruhig über das musikalische Haupthema des Filmes wundern. Jeder der es
"nach" der Fernsehberichterstattung zum 11.09.2001 zum Film hört, wird die
Stimmung seltsam finden. Wer den Film vorher kannte, dem ging es bei der
damaligen Fernsehberichterstattung andersherum.
Ob
und wer von beiden das schöne "Adagio for Strings" von Samuel Barber mehr
missbraucht hat oder ob überhaupt und ob zwischen den beiden Verwendungen
eine ungünstige Wechselwirkung entstand, sei jedem selbst überlassen.
Für
mein Empfinden bekommt der Film durch sein musikalisches Motiv eine schöne
wenn auch leicht bedrückende Stimmung. Also hier passt das Stück.
Aber
zur Qualität der DVD:
Der
Ton ist sehr sauber und aufgeräumt insbesondere im Vergleich zu
Fernsehausstrahlung, deren Ton zwar verrauschter und voller Nebengeräusche
ist, aber im Dschungelkrieg macht das vielleicht auch Sinn!?
Das
Bild ist recht dunkel und übernatürlich farbstark. Auch hier zeigt das Bild
der ARD Ausstrahlung eine wesentlich natürlichere Farbgebung. Beispielsweise
die Szenen der Soldaten im Biwak, die Jungs beim Pottrauchen: Fernsehbild
etwas düster aber sehr klar und auf der DVD sehr rot und etwas weich.
Auch
das Bildformat ist ein anderes. Die DVD zeigt einen minimal breiteren
Bildausschnitt, ist aber gegenüber dem Fernsehbild oben und unten deutlich
abgeschnitten.
Eine
leider häufig vorkommende Methode um bei DVDs auf eine Breitwandoptik zu
kommen. Allerdings ist der Verlußt hier vergleichsweise erträglich.
Ob
die neue Veröffentlichung "Platoon (Ultimate Gold Edition)" ein besseres
Bild bietet vermag ich nicht zu sagen, jedenfalls wurde ein deutscher DTS
Ton ergänzt!?
Natürlich ist es eine ordentliche DVD und wer Fernsehbild und -Ton nicht
vergleicht, wird nichts vermissen.
Bewertung Film: 2-; DVD 4+
- AS, 25. April 2006 -
Reine Nervensache
-
DVD -
Urkomisch
~
Wirklich eine großartige Komödie, die die Anschaffung lohnt, da der Film
unbedingt auch in der Originalfassung angesehen werden sollte. Auch wenn die
deutsche Synchronisierung nicht übel ist, kommen die Dialoge im Original
noch zackiger und spontaner, was bei so einer Komödie schließlich das A und
O ist.
Zum
Inhalt möchte ich mich nicht auch noch auslassen, der ist hier schon
ausreichend besprochen und auch dass Robert De Niro hier herrlich gegen den
Strich besetzt wurde und sichtlich Spaß an der Rolle hat, sei nur noch
einmal am Rande erwähnt.
Zur
Ausstattung noch zwei Dinge:
-
Zusatzfeatures beschränken sich auf 4-5 minuten Outtakes und einen Original
Kommentar von Billy Christal und Robert De Niro
-
Die DVD ist zweiseitig. Identischer Inhalt (also auch Zusatzausstattung
jeweils dabei) aber eine Seite mit dem Film im Vollbild und die andere Seite
im 16:9 Format. Leider wurde letzteres quasi durch abdecken des Vollbildes
erreicht. Was das soll ist mir schleierhaft. Das kann jeder 16:9 Fernseher
selbst. Interessant wäre natürlich ein weiterer Ausschnitt gewesen, den
einzukaufen oder aufzubereiten hat man sich offenbar gespart.
Bewertung: 2
- AS, 19. März 2006 -
London - Liebe des Lebens?
- DVD -
Grandioses Kammerspiel
~
Sehr
intensive Momentaufnahme eines spontanen Abends.
Kurzfassung: Zwei Typen lernen sich zufällig kennen, der eine ist auf dem
Weg zu einer Party, sie haben den Eindruck sie sollten gemeinsam einen
Draufmachen, es wird der vermutlich intensivste Abend für jeden der beiden.
Klasse Party, klasse Leute, klasse Ambiente, aber das ist nebensächlich.
Schonungslose Dialoge und Koks in rauen Mengen, was zu immer
schonungsloseren Dialogen und Griffen in die Tiefe der Psyche führt...
Beide haben Dinge zu erzählen, die wir entweder sehr gut selber kennen - uns
nur nicht trauen sie zu erzählen - oder wir kennen jemanden der...
Seelenstriptease vor einem Fremden! Aber ist es nicht so, dass wir gerade
bei unseren Freunden Schwierigkeiten haben uns zu öffnen? Kennt nicht jeder
die (nur schwer wiederholbare) Situation, einen Gleichgesinnten zu treffen
und mit diesem alles besprechen und unternehmen zu können, wenigstens für
einen Abend oder eine kurze Zeit, solange eben, wie unsere Seelen im
Gleichklang schwingen, wenn sie sich kreuzen.
Cris
Evans (Fantastic Four) und Jason Statham (Transporter) spielen grandios.
Auch Jessica Biel überzeugt absolut, weil sie sehr facettenreich und nicht
nur schön ist.
Letztlich dreht sich alles um die Liebe, die unterschiedlichen Arten sie zu
empfinden und wie wir damit umgehen, wenn wir glauben sie zu besitzen.
Die
DVD ist ausgestattet mit dem Regiekommentar (einschließl. Untertitel in dt.
u engl.) und entfallenen Szenen.
Ton
5.1 dt. u engl. / Untertitel dt., engl. u türk.
Wer
nicht spontan sagt, das interessiert mich nicht (der Film wird das Publikum
schon etwas spalten und meinen Eltern schenke ich zu Ostern auch was
anderes), der wird ein intensives Filmerlebnis haben, das lange nachwirkt.
Ansehen!
Bewertung: 2
- AS, 15. März 2006 -
Rio Bravo
- DVD
(SZ-Cinemathek) -
Falscher Ausschnitt
~
Leider wieder mal eine Widescreen Mogelpackung.
Der
Vergleich mit der alten Fernsehaufnahme beweist es:
Hier
wurde Breitwand durch schwarze Balken oben und unten erzeugt!
Zwar
ist der Bildausschnitt ein wenig breiter als im Fernsehen, aber oben und
unten fehlt ein gutes Stück.
Dazu
ist das Bild wesentlich düsterer. Für sich betrachtet zwar in Ordnung und
scharf, hätte aber optimiert werden können.
Von
der SZ Redaktion hätte ich mir bei der Selektion mehr Sachverstand
gewünscht, aber Journalisten können auch nicht alles wissen und nicht jeder
hat wie ich noch eine alte Videoaufnahme zu Hause.
Zum
Film selbst muss nichts mehr gesagt werden:
Entweder man kennt und liebt ihn oder man sollte ihn schleunigst sehen.
Bewertung Film: 1-2; DVD 4-5
- AS, 4. Juni 2005 -
Spiel mir das Lied vom Tod (Once Upon A Time In The West)
- 2
DVD, Papphülle im Extraschuber -
Irgendeiner wartet immer
~
"Erfahrungsbericht der Erstbesichtigung" von einem, der seit langem in
diesen Film verliebt ist, bislang aber nur die deutsche Fassung kannte.
Inhaltlich sei auf die zahlreichen Rezensionen verwiesen, falls es derer bei
diesem Werk überhaupt bedarf.
Lange hat es bis zur Veröffentlichung gedauert, auch die Ankündigung wurde
mehrere Male nach hinten revidiert, viele Rezensionen mussten sich immer
wieder mit Vermutungen abgeben oder Wünsche formulieren. Jetzt ist die DVD
da und viele Befürchtungen sind glücklicherweise nicht bestätigt worden. Das
gute Stück ist klasse.
Schon gestalterisch ein Genuss. Zwar wurde nicht das altbekannte Kinoplakat
verwendet, aber das Motiv ist eine würdige Variante. Doppel DVD, zentral
aufklappbares Digipack im Pappschuber und links noch eine Klappe mit einem
üppigen Booklet zur Entstehungsgeschichte des Films. Alles in einem matten
Papier, das nicht so leicht Fingerabdrücke zeigt (vgl "Pate" oder "Es war
einmal in Amerika"), mindestens genauso edel wirkt wie glanzlackiertes und
hier auch hervorragend zur sandigen Kulisse passt.
Eine DVD enthält im wesentlichen den Film, die andere zahlreiche Zusätze,
wie praktisch! Der Film hat vier Sprachfassungen - Deutsch, Englisch,
Spanisch und Französisch - und unzählige Untertitel. Deutsch ist
obligatorisch, Englisch eigentlich auch, Spanisch ist sehr lustig, ohne
eigene Bedeutung allerdings und Französisch ist noch lustiger, hat
allerdings den Charme, dass der Film in Frankreich zumindest lange Zeit bei
weitem am erfolgreichsten war. Schade ist natürlich, dass Italienisch nicht
enthalten ist, immerhin sind die wichtigsten Personen hinter der Kamera und
die göttliche Claudia aus Italien, dem Land, in dem der Film, mit etwa einem
Jahr Vorlauf, uraufgeführt wurde.
Klanglich sind die drei Synchronfassungen vergleichbar und ziemlich mäßig.
Mono und recht undynamisch. Erheblich besser ist da der Originalton, der
sowas ähnliches wie einen Raumklang produziert. Richtig Stereo klingt das
nicht, aber deutlich besser als mono. Mehr Dynamik wäre auch hier noch
möglich und schön, vor allem würden die musikalischen Effekte dann drei Tage
Gänsehaut bescheren, aber so muss halt jeder für sich ein eigenes
Soundnachdesign vornehmen. Schwamm drüber, das wird alles seine Gründe im
Rohmaterial haben und wir wollen uns ja endlich freuen.
Völlig überraschend sind die Differenzen in der deutschen Synchronisierung.
Eigentlich ein anderer Film! Die Originalfassung, die ich jetzt endlich zum
ersten Mal genießen durfte, ist viel gradliniger, ja fast emotionsloser.
Gerade einige der markigsten Sprüche scheinen der Feder des Synchronteams
entsprungen zu sein:
Ende der Anfangsszene, Mundharmonika trifft auf die drei Langmäntel und
fragt nach einem Pferd. Die Antwort nach einem süffisanten Blick nach hinten
lautet: "Seems that two have to share one", stattdessen: "Sieht aus als
hätten wir eins zu wenig". Schlüssiger zum Deutschen daher die Antwort: "No,
you have two too much" die auch sehr direkt übersetzt wurde.
Cheyenne wird in der Absteige von seinen Leuten abgeholt und antwortet auf
die Provokation von Mundharmonika, drei Langmäntel seien tot: "My men don't
get killed!", anders: "Meine Männer begehen keine Massaker!" Abgesehen vom
höheren Sympathiewert der deutschen Version, ist diese dramaturgisch
zumindest bedenklich, wenn nicht sogar falsch. Denn woher weiß Cheyenne vom
Massaker, das seine Leute ja in der Tat nicht begangen haben? Und abgesehen
davon sprach Mundharmonika von einer ganz anderen Szene, die vieles, aber
jedenfalls kein Massaker war.
In der Liebesszene spricht Frank deutlich aus, dass es schade ist "to kill
you" und deutet dies im Deutschen nur ganz unterschwellig an. So wird Frank
zwar charmanter, aber gleichzeitig auch fieser.
Gegen Schluss, als Mundharmonika seine Sachen holt, kund tut, gehen zu
müssen und beim kurzen Innehalten Sweetwater noch eine gute Zukunft
prognostiziert, fragt sie: "When do you visit Sweetwater?" und er antwortet
indem er losgeht und nur murmelt: "Sometimes". Im Deutschen dagegen
suggeriert sie: "Sweetwater wartet auf Dich" woraufhin er beim Losgehen
feststellt: "Irgendeiner wartet immer!" - Das muss man erst mal sacken
lassen. Das hat mal Gewicht. So eine Aussage bekommt man nicht alle Tage
geboten. Das meine ich völlig ernst. Zwar ist das ganz erstklassige
Lagerfeuerromantik oder besser heutzutage Stammtischromantik wie: "Manchmal
muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss!", aber das kommt ja nicht von
ungefähr, diese Qualität zur Verwendung unter richtigen Männern. Fast
scheint es, dass der ganze Film nur auf diese Aussage hinleitet und dass
dieses Ergebnis ebenso nüchtern wie war ist. Aber nach Kenntnis der
Originalfassung bleibt von alledem wenig.
Noch ein letztes, das entscheidende Beispiel, die Schlüsselszene, in der
Mundharmonika Franks Fragerei nach seinem Namen beendet, indem er ihm die
Mundharmonika zwischen die Zähne und die letzten Atemzüge drückt und endlich
sagt: "Spiel mir das Lied vom Tod!" - In der Originalfassung: Nichts. Er
sagt nichts! - Sprachlosigkeit! - Ein Mythos wankt.
Hier geht es ja nicht nur um einen sehr freien deutschen Titel, der damals
schon sehr reißerisch anmutete und so vermutlich viele zarte Gemüter vom
Kino fern hielt, wie er echte Helden anzog und bei Kindern wie mir eine
enorme Faszination des Gefährlichen und Morbiden auslöste. Wohl kalkuliert
vom deutschen Verleih, was sich im Verkauf des Soundtracks, dem "Lied von
Tod" auch heute immer noch zeigt. Wer hat nicht in irgendeiner Form das
"Lied vom Tod" zu Hause und spielt es regelmäßig am Schluss der Party, um
dem letzten, auf der Couch eingeschlafenen auch noch einen dramatischen
Abgang zu verschaffen?
Nein, hier geht es um mehr, die deutsche Präsentation macht Rache zu "dem"
Motiv des Films. Nicht wie im Original nur ein kurzes Aufflackern von einem
Sinn, bevor der Protagonist weiterzieht, auf der Suche nach dem wahren Ziel
und dem Motiv dahinter, schwer beladen mit der Vermutung es nicht zu finden.
Aber wer noch kann, sollte wenigstens suchen. Aufgeben muss schließlich nur
der, der stirbt. Den wirklich Suchenden vermag auch keine Frau davon
abzuhalten.
Diese Rache wird begleitet vom wahrlich nervenaufreibenden Jammern der
Mundharmonika, noch verstärkt vom markerschütternden Klang der E-Gitarre.
Ennio Morricone quält den Zuschauer regelrecht zu diesem Höhepunkt der
Handlung hin und welche Erlösung bringt uns schließlich der Tod von Frank.
In Deutschland bekam das Motiv noch eine Höhere Ebene, indem das Lied vom
Tod es war, das Unheil, aber auch die Erlösung brachte.
All das soll keinerlei Entsprechung im Original haben?
So oder so ist das Motiv "Rache" wesentlicher Bestandteil des Films, aber
nicht in dieser Überspitzung. Das Lied vom Tod kennt das Original nicht und
der Titel legt auch den Fokus anders. "Once upon a time" legt den
Schwerpunkt auf die Suche und die Rache als Bestandteil davon verliert sich
just im Moment des Verhalls der quälenden Klänge. Der einzelne hat nichts
gewonnen, auch der Tod hat nur kurz gewonnen, denn es geht immer irgendwie
weiter - Sweetwater entsteht.
Der deutsche Titel ist somit sehr übersteigert und erfüllt noch nicht einmal
die Qualifikation eines Zitats. Ich bin ratlos. Warum sagt mir das keiner
und lässt mich so ins offene Messer oder besser ins Leere rennen?
Ob das Original Drehbuch italienisch war und davon sämtliche Fassungen
abgeleitet wurden, könnte eine Erklärung dafür sein, dass der Unterschied
zwischen Deutsch und Englisch gar so groß ausfiel. Es ändert jedoch nichts
an der Tatsache, dass der Film englisch gedreht wurde; Zweifel beseitigt ein
Vergleich der Lippenbewegungen. Also sollte für alle damals Beteiligten
diese Fassung die Referenz bedeutet haben, womit eine echte Erklärung sich
gerade nicht aus der Sache selbst heraus ergibt.
Eine Erklärung wird vielleicht das Zusatzmaterial liefern, dem ich mich noch
nicht widmen konnte und das ich daher hier auch nicht rezensieren kann, aber
für mich gibt es jetzt zwei Filme. Jeder hat eine eigenständige Bedeutung.
Nächste Maßnahme meinerseits wird sein, den Film durchgehend auf englisch
anzusehen, ohne ständig zwischen den Sprachen zu springen. Vielleicht ergibt
sich so eine andere Aussage. Dass zumindest die Stimmung der deutschen
Fassung erheblich abweicht, sollte hier deutlich geworden sein. Dass das
keinerlei Kritik darstellt, möchte ich noch einmal ausdrücklich
herausstellen.
Keiner kann uns die Fassung nehmen, mit der wir groß geworden sind und die
wir lieben. Umso spannender und wichtiger ist aber auch diese DVD
Veröffentlichung. Und eins weiß ich schon jetzt, sie wird mir noch viel
Freude bereiten, so oder so.
"Die DVD wartet auf Dich, wann wirst Du sie wieder ansehen?" - "Sometimes"
... "Nein, immer öfter" - "Warten war früher!"
Bewertung 1
- AS, 12. März 2004 -
Matrix Reloaded
Außen vor!
~
Dieser Film spaltet die Fans seines Vorgängers scheinbar wie es kein anderes
Sequel zuvor getan hat.
Offensichtlich gibt es darüberhinaus mehr enttäuschte Stimmen als
begeisterte.
Ein
Grund dafür könnte sein, dass Matrix ein ganz ungewöhnlich vielfältiger und
wegweisender Film ist, der sehr viele Zugänge bietet und damit auch die
verschiedensten Zuschauer anspricht. Zudem stand der Film für sich und eine
Fortsetzung wäre für den Spaß am Film (bewußt nicht "ersten Teil") nicht
nötig gewesen.
Nun kommt ein Film mit einer anknüpfenden Handlung, der eine sehr konkrete
Linie weiterverfolgt. Sehr konsequent, aber damit auch ohne Zugeständnisse
an einige Optionen der Urhandlung. Sicher wären andere logische
Fortführungen denkbar, doch wenn die Story vorangebracht werden soll, müssen
Entscheidungen fallen und entscheiden heißt verzichten. Die Wachowskis haben
sich für eine Linie entschieden und keine Zugeständnisse irgendwelcher Art
gemacht.
Das
Ergebnis ist mehr als sehenswert.
Es
ist noch nicht mal nur ein plattes Anknüpfen an den Schluss von Matrix,
sondern die tatsächliche Schaffenspause von vier Jahren zu Reloaded wird
schlüssig in die Handlung eingeführt. Die Charaktere haben sich
weiterentwickelt, die Situation ist gereift, die Szenerie ist einen ganzen
Schritt weiter. Dabei ist aber kein spürbarer Sprung entstanden. Im
Gegenteil, hier zeigt sich die wahre Größe der beiden Regisseure, dem
Zuschauer mit einer Leichtigkeit Bilder zu vermitteln, die eigentlich ganz
außerordentlich und ganz und gar nicht selbstverständlich sind. Wieviel
Niegesehenes haben sie uns in Matrix vorgeführt, gerne haben wir alles was
wir sahen so hingenommen und zumindest für die Dauer des Films auch
akzeptiert. Noch nie war Realität so fremd und schillernd, noch nie wirkte
Science Fiction so realistisch. All das mit einer zuvor nie erreichten
Dichte in Handlung und visuellem Ausdruck. Das macht die Stärke von Matrix
aus. Mit gleicher Stärke beginnt auch Reloaded. Allerdings wie schon
beschrieben auf Kosten der Breite.
Einige Fans fühlen sich in ihren Erwartungen außen vor. Aber alle konnten
nicht zufrieden gestellt werden.
Dafür ist die Fortführung in sich sehr schlüssig, die Ästhetik wieder jedem
Trend voraus - weiterentwickelt, aber nicht im Bruch mit vorherigem. Die
Entscheidung fiel zugunsten Tempo und Action, die Fahrt geht weiter Du mußt
Dich festhalten!
Natürlich gibt es Motive, die zweifelhaft sind: Supermannnummer, Mr. Smiths
ohne Ende und so weiter. Auch im Urfilm kann man viele Fragen stellen, aber
das außergewöhnliche auch an Reloaded ist die Schlüssigkeit der Darstellung.
Gewiss, die Identifikation mit der Handlung und den Bildern ist schwieriger
geworden, vielen geht die Möglichkeit ab, sie fühlen sich überrumpelt, das
ist verständlich, aber die Regisseure mußten sich entscheiden. Hätten sie
eine laue geistige Fortführung à la Fincher in der Aliens-Reihe gewählt,
hätten andere gejammert.
Der
Film ist für jeden, der sich auf ihn wirklich einlässt ein Genuss. Und
hoffentlich ist bald Revolution!
Bewertung 2
- AS, 16. September 2003 -
Die glorreichen Sieben
-
DVD -
Ein Western wie er sein muss
~
Wer inzwischen glaubt, die weltbekannteste Zigarettenmarke hätte ihr
akustisches Leitmotiv selbst entwickelt, der sollte sich schleunigst diese
DVD gönnen. - Alle anderen selbstverständlich auch.
Der
Vergleich zu Kurosawas "Die Sieben Samurai" ist ein alter Hut, ich ziehe ihn
an dieser Stelle aus einem Grund aber auch noch einmal, weil er nämlich für
mich keine Bedeutung hat. Für mich ist "Die Glorreichen Sieben" der bessere
Film. Ich kann nicht erkennen, wo der Erstfilm um die gleiche
Grundgeschichte besser sein soll. Aber ich stehe nun mal auf Western und
daher hatte der andere vermutlich nie eine echte Chance.
Hier
ist die wohl glorreichste Besetzung der Filmgeschichte gelungen. Auch
"Gesprengte Ketten" kommt da drei Jahre später nur noch halbwegs ran. Das
war sogar zum Teil ein Verdienst der Darsteller selbst. McQueen war zum
Beispiel so scharf auf die Teilnahme, dass er sich aus dem Engagement bei
einer Fernsehserie heraustrickste. Zwar bekam die gewünschte Rolle in der
Zwischenzeit Horst Buchholz, aber McQueen war immerhin dabei.
Das Interesse und der Spaß, den die Mitwirkenden an diesem Film hatten, ist
deutlich sichtbar.
Der
Ton ist für das Alter der Aufnahme mehr als erfreulich, das Bild könnte
einen Tick schärfer oder kontrastreicher sein, ist aber ebenfalls völlig in
Ordnung und volles, kodiertes Breitwandformat.
Vom
Kauf der Box habe ich abgesehen, da bestenfalls noch "Die Rückkehr..."
halbwegs ansehbar ist, aber auch schon mit dem Urfilm (bewußt nicht ersten
Teil) wenig zu tun hat, ganz besonders was die Besetzung angeht. Wer nicht
unbedingt in Yul Brynner verliebt ist, braucht noch nicht mal die sogenannte
Fortsetzung bzw kann getrost diese Einzel DVD kaufen.
Das
Zusatzmaterial ist völlig in Ordnung, besonders in Anbetracht der inzwischen
vergangenen Zeit.
Diese DVD macht rundum Spaß, daher volle Wertung.
Bewertung 1-2
- AS, 3. September 2003 -
Es war einmal in
Amerika (Once Upon A Time In America)
- 2
DVD, Papphülle im Extraschuber -
Na also
~
Endlich ist das Ding raus, endlich habe ich es in der Hand.
Einer der großartigsten Filme aller Zeiten. Nichts für einen lustigen
Filmabend mit Freunden, Chips und Bier, es sei denn, alle haben genügend
Zeit mitgebracht und wissen halbwegs, was auf sie zukommt.
Der
Film ist ellenlang, ja er benötigt die Doppel DVD aufgrund der Länge und
nicht wegen irgendwelcher Dreingaben.
Der
Film ist wegen seiner Zeitsprünge dramaturgisch nicht ganz einfach zu
verfolgen, wenn man es versucht, belohnt er einen allerdings mit ewiger
Treue.
Die Bilder sind fantastisch, die DVD zeigt das 1,85:1 Format, das etwa dem
entspricht, das die Öffentlich-Rechtlichen immer gezeigt hatten, welches
also dem Originalmaterial zu entsprechen scheint.
Die
DVD ist wunderschön aufgemacht, im edlen Pappschuber befindet sich ein
dreiteilig aufklappbares Digipack. Macht sich fantastisch neben der "Paten
Box", obwohl meines Erachtens keiner der drei Teile an "Es War Einmal.."
rankommt.
Wenn
die Synchronisation tatsächlich neu sein sollte, wie schon einige
Vorrezensenten feststellten, dann muss es sich entweder um eine mehr als
zehn Jahre alte Fernsehneusynchronisation handeln, oder ich habe die
falschen Passagen verglichen. Die, die ich verglichen habe stimmten überein.
Möglicherweise sind nur die De Niro Passagen mit Christian Bruckner neu
vertont. Damit kann ich jedenfalls leben, zumal die deutsche Fassung für
mich - neben der Aufgabe, etwas nostalgische Stimmung des ersten Kinobesuchs
damals zu verbreiten - nur die Aufgabe hat, mir hin und wieder zu
soufflieren, wenn ich des Amerikanischen gerade nicht mächtig genug bin.
Wer
nach immerhin fast vier Stunden Kino - das jedoch nie langatmig wird, weil
der Film einfach eine unglaubliche Dichte aufweist - noch Zeit und Muße hat,
der kann sich ja der Zusatzausstattung widmen. In der Tat ist sie für so
einen Film etwas begrenzt, andererseits empfehle ich stattdessen ohnehin,
einfach den Film noch mal zu sehen, das lohnt sich in jedem Fall, zu jeder
Zeit - immer wieder.
Bewertung: 1
-AS, 6. August 2003 -
Gefährliche Brandung (Point Break)
- DVD -
Gemischte Gefühle
~
Zum Film möchte ich nicht viele Worte verlieren. Einer meiner
Lieblingsfilme, weil einfach alles drin ist und er von der ersten bis zur
letzten Sekunde völlig fesselt.
Harter Krimi (beste Fußverfolgungsjagt der Filmgeschichte), richtige Romanze
(mit sehr goldiger Hauptdarstellerin) und sattes Actionspektakel mit Surfen
und Fallschirmspringen. Das alles bettet die Regiesseurin in traumhafte
Bilder und verheddert sich auch nicht zwischen dreierlei Genreansätzen,
sondern schafft einen top Film aus einem Guss.
Die
Ausstattung ist mit drei Extremsport-/Surfvideos und jeweils etwa
dreiseitigen Biografien der drei Hauptdarsteller und der Regiesseurin in
Ordnung, wenn auch kein Knüller. Die Trailershow neuer DVDs und drei US
Trailer des Film ist wohl kaum der Rede wert.
Die Sprachausstattung finde ich Superklasse, weil es bei Ton und Untertiteln
jeweils nur Englisch und Deutsch gibt. Sehr praktisch um hin und her zu
zappen. Dumm für jeden, der andere Sprachen sucht.
Hier
enthalte ich mich der Bewertung.
Die
Bildqualität und der Klang sind in Ordnung.
Nun zum Problem:
Das Bildformat grenzt leider an Betrug. Seitlich ist kaum mehr im Bild zu
sehen, als beim alten Videovollbild. Und unten und oben ist erheblich
abgeschnitten.
So
entsteht zwar ein schickes 2,35:1 Format aber zu welchem Preis.
Jedenfalls sehen wir nicht das Bild, das Kathryn Bigelow uns zeigen wollte.
Widescreen heißt less than Fullscreen.
Bis
gestern dachte ich, ich kann mich jetzt endlich von meiner abgenudelten
Originalvideofassung trennen, jetzt bin ich nicht mehr sicher. Schade. Ist
das eigentlich der Grund, weshalb der Verleih sich nicht traut, die DVD bei
Neuveröffentlichung erst mal als Hochpreis anzubieten?
Bewertung Film: 1-2; DVD 4-
- AS, 24. Juli 2003 -
Spiel mir das Lied vom
Tod (Once Upon A Time In The West)
- 2
DVD, Papphülle im Extraschuber -
"Ist mein Kaffee fertig",
~
Hier
werden keine überflüssigen Worte gewechselt. Cheyenne, einer der coolsten
Charaktere der Filmgeschichte überhaupt, schafft es mit diesem Satz alles
auszudrücken. Z.B.: "Hallo Frau, ich freu mich Dich zu sehen.", "Wie Du
siehst ich komme wieder.", "Freust Du Dich mich zu sehen?" und vieles mehr.
Sie antwortet indem sie wortlos schnell Kaffee macht. - Wenn das nicht
romantisch ist..., und dazu müssen sie sich noch nicht einmal kriegen. -
Kriegen tut sie übrigens der Schuft, nämlich Frank, mit den Worten: "Und es
stört Dich noch nicht mal, daß es die gleichen Hände sind, die Deinen Mann
umgebracht haben." - Frank ist der coolste Charakter der Filmgeschichte und
ein echtes Schwein.
Beim ersten Mal war
der Film toll anzusehen; beim zweiten Mal ein bisschen langatmig (weil ich
vor Begeisterung vom ersten Mal ganz unruhig war und mich nicht auf die
Details konzentrieren konnte) und seit dem dritten Mal wird er immer noch
besser. Ich weiß nicht mehr genau wie oft ich ihn noch sah.
In Bälde jedenfalls wird man mich nur noch schwer von meinem DVD Spieler
wegbekommen. - Ich wünsche mir eine dem Film angemessene DVD Ausstattung.
Eigentlich muss man den Film im Kino sehen. Einmal auf Sat1 gesehen, war das
nicht viel mehr, als ein schwacher Trost darüber, daß er so selten im Kino
aufgeführt wird. Seit es das Medium DVD gibt, warte ich auf diesen etwas
besseren Trost. Endlich scheint Besserung in Sicht! Meines Erachtens völlig
unverständlich, warum das so lange gedauert hat. Und es gibt nun wirklich
verzichtbarere Filme auf DVD!
Wie im Abspann des
Films erstmalig sein Titel genannt wird, auch hier (erst) am Schluss meine
Wertschätzung auf den Punkt gebracht:
Schönere Bilder gibt
es nicht, nie wieder wird die Musik damit derart zaubern.
"Die
Mutter aller Filme!"
Bewertung 1+
- AS, 11. März 2003 -
Cocktail
-
DVD -
Vorsicht!
~
Zum
Film sage ich nicht viel, der ist ist klasse.
Schade ist jedoch, dass das Breitbild Format erzeugt wurde, indem
über das Vollbild schwarze Balken gelegt wurden. Der Vergleich mit meiner
alten Fernsehaufnahme zeigts.
Widescreen heißt hier also less than fullscreen!
Ferner kann man die Sprachen nicht direkt wechseln, sondern muss über das
Menü.
Bewertung: keine
- AS, 7. März 2003 -
The Fast And The Furious
schlimmer gehts nimmer
~
Vorweg, ich habe nur den Film in einer Pressevorführung im Original gesehen
und kenne die deutsche Übersetzung nicht. Letzteres ist gerade bei solchen
Filmen wahrscheinlich sogar besser.
Zum Film:
Mit der schlechteste Film, den ich je gesehen habe. Die Story ist in jedem
Moment vorhersehbar und zeigt absolut nichts neues. Hauptdarsteller sind
wohl die Autos, gegen die Vin Diesel (zugegeben ein lässiger Typ, den man
aber wohl nur mit gutem Geld zwingen konnte an den Dreharbeiten
teilzunehmen) leidlich anspielt. Die Autos sind die lächerlichsten, die ich
je gesehen habe. Genauso deren quietschige Bonbonfarben. Die Tatsache, dass
sie allesamt autentische, "prominente" Tuningunikate sind mag ja sein, ruft
aber nur mein Mitleid für die Väter dieser Babies hervor.
Die Rennendramatik beschränkt sich auf reines Geradeausfahren und die Frage,
wann wird die Lachgaseinspritzung betätigt. Was macht nur TFATF richtig und
haben "Denn sie wissen nicht, was sie tun" oder "Le Mans" und etliche andere
falsch gemacht?
Wer einen völlig übertunten VW Jetta geil findet (der schon im Original ein
unsägliches Auto war - Leute Ihr hört richtig, ein VW Jetta), der wohl so
wie er dasteht so viel kostet wie ein anständiger Sportwagen, der sollte
sich den Film anschauen.
Wer nur einen Anflug von Stil besitzt und seinen Manta oder Schirokko schon
vor längerer Zeit verkauft hat, wird dem Film nichts abgewinnen.
Bewertung: 5-6
- AS, 7. November 2002 -
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